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damionleecrew

_____________Tanzen hilft

Ui ui ui ui ui. Völlig nachvollziehbar, morgens, auch ganz ohne Depressionen,

einfach keine Lust oder Kraft zu haben aufzustehen. Weltuntergangsstimmung.

Man kommt gar nicht hinter her, mit seiner Empathie. Einigen hängt immer

noch die Pandemie in den Knochen.

Ich versuchte mich die letzten drei Wochen in den Nahost Konflikt einzulesen.

Dabei bezog ich meine Informationen ua aus dem „Standard“. Das soll kein

politisches Coming Out sein. Auch möchte ich keine Werbung für den Standard

machen. Obwohl das schon ne geile Zeitung ist. Diese haben meiner Meinung

nach immer wieder, überwiegend neutral, über das Thema diskutiert. Und auf

Grund meines Nichtwissens, konnte ich mich auch unbefangen an das Thema

heran tasten. Auch „Chat GPT 4“ bat ich um eine neutrale Zusammenfassung

der Ereignisse am Gazastreifen. Mein Ergebnis - ich brauch mehr Streams auf

Spotify. Und damit hallo Ihr Lieben ;)

Mein Freundeskreis ist ein bunter Haufen an Kreaturen (mir inklusive), deren

Meinungen unterschiedlicher nicht sein können. Und das ist schön. Manchmal

anstrengend, aber schön. Gendern, Klimawandel, Rassismus, Esoterik, Migration, Kriege

und der Wendler ;) Hochexplosives Material. Stimmungskiller auf jeder Party.

Und trotzdem funktioniert unsere Bubble. Ich wünsche mir von Herzen, dass

wir nie in eine Situation geraten, wo wir uns entscheiden müssen, auf welcher

Seite wir stehen. Es ist wirklich ein sehr großes Privileg, an einem „sicheren“

Ort aufzuwachsen. Dennoch bin ich verunsichert. Auch überrascht mich meine

Haltung zu gewissen Themen immer öfter. Ich liebe Diversität. Liebe ich Diversität? Vor ein paar Tagen wurde ich am Bahnhof

Meidling, bei einer meiner U Bahn Stars Auftritte, von Jugendlichen mit Migrationshintergrund

beleidigt und angeschrien. Musik sei haram, so deren Credo. Eine halbe Stunde

später stahl mir ein Wiener Geld aus dem Hut. Warum ich weiß, dass er ein

Wiener ist? Ich lief ihm sofort hinterher und stellte ihn, woraufhin er mich

anbrüllte: „Heast du Beidl, i hob da nix gstanzt!“. Mein Fünf Euro Schein lugte

mit einem Eck aus seiner Brusttasche. Außerdem waren Zeugen anwesend.

Der Langfinger brach ein und das blaue kleine Scheinchen fand den Weg

zurück in den Hut. Ausschlaggebend, für seinen Sinneswandel, war ein

Moslem, der super freundlich dem Wiener folgendes steckte: „Hey - das nicht gut.

Du stehlen Geld von ehrliche Beruf. Ich gesehen.“ So hat er das nicht gesagt.

Ich hätte gedacht, dass er es auf diese Weise sagen würde, aufgrund seines Aussehens und seinem orientalisch klingendem "hey". Woher

ich weiß, dass er Moslem ist? Er hat auch die Situation mit den Jungs

mit verfolgt. Der Mann meinte nach meiner Darbietung, dass nicht alle Moslems so denken. Ich fragte ihn

daraufhin, ob er einer ist – er nickte. Ich bedankte mich bei ihm für sein

Zutun und schämte mich zugleich ein wenig. Man ist wirklich nicht gefeit vor Schubläden. Dem Dieb schrie ich noch ein "Merci" hinterher (Der Typ stand immer noch in Sichtweite). “Drah di Deppata!“, hallte

es zurück. Die Erkenntnis – Gras ist aufs Monat gerechnet, ganz schön teuer.

Jetzt mal ohne Jux und Tollerei und ohne jeglichen Kladderadatsch. Mir ist

aufgefallen, dass wir alle ganz schön angespannt sind. Wenn einen nicht das

eigene Hirn f****, dann das Weltgeschehen.

Hier richtet sich mein Unbehagen an die komplette Bandbreite. Ich missbillige

alles und jeden, auch mich selbst ;) Die offensichtlich rechtsradikalen

Strukturen in unserem System. Der Mensch, der hierzulande seiner Frau das Deutsch

sprechen verbietet. Die oberen 5 Prozent. Die Dame, die den Kot ihres Dackels

nicht entsorgt. Den Krieg. Mein Handy. Was ich sagen möchte - wir verpassen

viele Schöne Dinge und sind extrem abgelenkt oder mit uns selbst überfordert.

Hinzu kommt die Flut an Informationen und ihren unterschiedlichen

Darstellungen. Mich macht das kirre. Ich denk da auch an die Kinder. Die

bekommen den ganzen Wall an Ballast der Eltern zum Frühstück serviert. Iss schön brav auf. Ich nehme mich da nicht aus. Letztens war ich auch ganz

schön schroff meinem Sohn gegenüber. Ich wachte an dem Morgen mit vollem

Gepäck auf. Dachte an all die Umstände und vergaß wieder mal für eine Weile,

was für ein scheiß Glück ich eigentlich habe. Sitz mit meinem Sohnski bei

einem meiner besten Freunde und zock Scrabble. In zwei Stunden geht’s zur

Mama essen. In fünf Stunden Fotoshooting mit einem alten Bekannten. Plus

geschenktem Hoodie. In zehn Stunden schlafen mit einem Dach überm Kopf.

Seids freindlich zuanand ;) Ich empfehle Bewegung, gute Ernährung,

meditieren und tanzen. Vor allem Letzteres hat mir vergangene Woche wieder

gezeigt, wie wichtig es ist, sich hemmungslos dem Rhythmus hinzugeben.

Wie lenkt Ihr Euch ab? Was schenkt Euch Hoffnung? Was ist Eure Formel um

nicht den Verstand zu verlieren ;)? Irgendwelche Musiktipps? Würde mich wirklich

brennend interessieren.

Musikalische Grüße in B-flat

Euer Daim

Fotocredit by Helmut Muggenthaler https://habibidere.de/

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